Auf der Spur der Marienkirchen

Marienpilgerweg


Der Marienpilgerweg führt die Pilger zu den kulturhistorisch bedeutenden Wallfahrtskirchen und -orte des Landes - vom Lavanttal bis ins Lesachtal.

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Marienpilgerweg eV
Obmann Werner Lexer
Strajach 11
A-9651 St. Jakob/Lesachtal

Tel.: 0664/28 30 282
E-Mail: info@marienpilgerweg.at

Gailtaler Dom

Kirche "Unsere liebe Frau" zu Kötschach

Die Kirche wurde erstmals 1308 urkundlich erwähnt.
Durch die Türkeneinfälle wurden im Gailtal zahlreiche Kirchen beschädigt und entweiht, weshalb die Gotteshäuser nach dem Wiederaufbau neu geweiht und mit Ablässen ausgestattet werden mussten. Aus diesem Grund unternahm der Bischof Pietro Carlo, der Stellvertreter des Patriarchen von Aquileia, in den Jahren 1485-87 eine Visitationsreise die ihn auch ins Gailtal führte. Er wurde von seinem Sekretär Paolo Santonino begleitet, und dieser überliefert in seinem Reisetagebuch die erste genauere Schilderung der Kötschacher Kirche.
Am 2. Oktober 1485 notierte Santonino folgendes: "Der Bischof weihte die neue prächtige Kirche im Ort Kötschach ... mit vielen Altären zu Ehren der seligen Maria; sie ist eine Filialkirche der Pfarre St. Daniel." Santonino spricht hier von einer neuen Kirche, wobei das Kötschacher Gotteshaus weder in den Kämpfen um das Cillier Erbe noch von den Ungarn oder Türken zerstört, sondern nur leicht beschädigt wurde. Jedenfalls war sie schon damals, vor dem Umbau zu Beginn des 16. Jahrhunderts, ein beeindruckendes Bauwerk.

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche von einem Villacher Architektoniker als die vortrefflichste, schönste, am geschmackvollsten geschmückte, gottgefälligste und am reizendsten gelegene Kirche des Gailtals bezeichnet. Er merkte an, dass sie 50 Schritte in der Länge und 22 Schritte in der Breite messe. Außerdem besitze sie drei Schiffe, eine herrliche Sakristei und einen hohen Turm mit vier wohlgestimmten Glocken. Ebenso die beiden Filialkirchen in Laas und Mandorf gehörten zur Kötschacher Kirche.

Mit den Reformen Kaiser Josephs II., bezüglich der Einschränkungen der Prozessionen und Wallfahrten ging offenbar auch der Zustrom von Pilgern nach Kötschach zurück. Die Servitenkonvente in Maria Luggau und Kötschach blieben bestehen, da die Pater in den der Pfarrseelsorge segensreich tätig waren. Erst im Jahr 1979 beschloss das Generalkapital der Serviten in Rom die Auflassung des Kötschacher Klosters und es wurde mit größtem Bedauern in der Diözese aufgenommen. Ebenso an der künstlerischen Umgestaltung der Kötschacher Kirche vom 18. zum 19. Jahrhundert war ein Servitenpater maßgebend beteiligt.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es zahlreiche Bedrohungen für das Gotteshaus. Neben dem Franzosenkrieg und den Granatenbeschuss im Ersten Weltkrieg, machten auch viele Umweltkatastrophen der Ortschaft zu schaffen. Im Jahr 1823 gab es ein verheerendes Hochwasser und 1886 wurden durch einen großen Brand 20 Wohnhäuser und 18 Wirtschaftsgebäude zerstört. Die Schäden an der Kirche wurden immer schnell behoben und die Restaurierungen der Jahre 1913 und 1965 gaben der Kötschacher Kirche ihr heutiges Aussehen.

Durch das Sonnenuhrfresko Ostchor Trichterportal gelangt man ins Innere der Kirche zum Hauptschiff. Dort findet man eine dreischiffige Hallenkirche mit einem einschiffigen außen niedrigeren Lanchor mit 5/8 Schluss und einem mächtigen quadratischen Turm im Westen. Die Sakristei ist im letzten Abschnitt des unmittelbar an die Kirche anschließenden Klosters. Der Turm ist bis zum Glockengeschoß ungegliedert. Dann folgen 3-teilige Schallfenster mit Maßwerk und Sohlbankgesims. In den Spitzgiebeln befinden sich 2-teilige Maßwerkfenster und ein 8-seitiger Sitzhelm. Die Kirche hat 2-fach abgetreppte Strebepfeiler mit einem 3 kantigen Mittelstück am Chor an der Südseite des Langhauses.

An der Südwest, Südost und Nordwestseite sind übereckgestellte Giebelgekrönte Streben zu finden. Am Langhaus erfolgt ein Wechsel von Lanzett und Rundfenstern. Im Chorbereich sind wiederum nur Lanzettfenster zu finden, welche 2 - teilig, in 2 Geschoße unterteilt sind und früher mit Maßwerk ausgefüllt waren. Das nördliche Seitenportal ist spitzbögig profiliert; das Südportal ist mit einem Kielbogenrahmen im übergreifenden rechteckigen Rahmenfeld.
In der Eingangshalle befindet sich ein Netzrippengewölbe. Hier befindet sich auch eine Kriegergedächtnisstätte. Die Strebepfeiler, Gesimse, Türen und Fenstergewände sind aus Laaser Sandstein.

360° Rundgang im Gailtaler Dom

Kirchen

Der stark verwurzelte Glauben der Menschen hat dazu geführt, dass bereits vor hunderten von Jahren zahlreiche Kirchen in und um Kötschach-Mauthen gebaut wurden. Alle Kirchen sind einem Heiligen gewidmet. In den meisten findet auch heute noch die eine oder andere Messe statt.


Mitten im Einsiedelwald finden Sie die Einsiedelkirche, die dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht ist. Entlang des Weges durch den Wald zur Kirche findet man 7-Schmerzen Bildstöcke. Im Sommer finden dort Messen und Gedenkgottesdienste statt. Jeden Mittwoch im Mai sowie jeden 13. des Monats von Mai bis Oktober (bis Dienstag vor Christi Himmelfahrt).
In der Kirche von Laas wird jeden Sonntag um 8:00 Uhr eine Messe abgehalten.

Auf einer Anhöhe über Mauthen ist die über 300 Jahre alte Wallfahrtskirche Maria Schnee zu finden. Über einen Fußweg von der Plöckenstraße aus kann man die ca. 1,5 km ober dem Ort, inmitten des Waldes, befindliche Kirche erreichen. Auf dem Weg nach oben werden Sie begleitet von gemauerten Bildnischen (Kreuzwegstationen). Berühmt ist sie für ihr Mariengnadenbild mit einer Rokokoumrahmung und des 1844 entstandenen Deckengemäldes.

St. Markus Kirche

Urkundlich wurde die St. Markus Kirche 1276 erstmals erwähnt, wobei die Geschichte bis in die romanische Zeit zurückreicht. Ältester Baubestandteil ist der Turm. An der südlichen Langwand befindet sich ein künstlerisch wertvoller Freskenzyklus aus der späteren Gotik. Dargestellt sind Marientod, die Aufnahme in den Himmel, der Schmerzensmann und Handwerkzeug bzw. landwirtschaftliches Gerät.
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Die Geschichte des heiligen Markus
Markus ist der Schreiber des II. Evangeliums und Schüler des Apostels Petrus. Er begleitet Paulus mit Barnabas auf der ersten Reise. In Rom ist er mit Petrus zusammen, der ihn veranlasst, das Evangelium zu schreiben. Er schickt ihn zunächst nach Aquileia, anschließend nach Alexandria, um das Evangelium zu verkünden. Als Bischof von Alexandria überfallen ihn christenfeindlich gesinnte Einwohner am Altar und schleifen ihn mit einem Strick um den Hals zu Tode. Ein Unwetter hindert die Mörder, ihn zu verbrennen. Sein Leichnam bleibt unberührt liegen, bis Christen ihn bestatten können. Vermutlich erst im IX. Jahrhundert erfolgt die Überführung der Gebeine nach Venedig. Er wird schreibend am Pult dargestellt, sein Symbol ist der geflügelte Löwe.
Die Wahl des heiligen Markus zum Kirchenpatron von Mauthen weist wohl auf die räumliche Nähe zu diesen Orten und auf die Zugehörigkeit Mauthens zum alten Patriachat Aquileia hin.

Wallfahrtskirche

Maria Schnee

Die römisch-katholische Filial- und Wallfahrtskirche Maria Schnee befindet sich oberhalb der Ortschaft Mauthen. Nach der zweiten Kehre der Plöckenpass Straße in der Gemeinde Kötschach kann man sie schon erblicken. Die Kirche ist eine Filialkirche der Pfarre Mauthen und ein Fußweg mit fünf Kreuzwegstationen führt durch den Wald zu ihr. Die Kreuzwegstationen sind ebenso eine Besichtigung wert, außerdem ist es ein sehr schöner und nicht zu anstrengender Spaziergang.

Die Kirche wurde in den Jahren 1710 – 1712 errichtet und im Jahre 1843 vergrößert. Sie besteht aus einem vierachsigen Langhaus, einem eingezogenen Chor mit Fünfachtelschluss und einem hohen, hölzernen Dachreiter mit Zwiebelhelm. Von Christoph Brandstätter wurden 1844 die Szenen aus dem Marienleben an die Flachdecke des Langhauses gemalt.
Auf dem Hochaltar aus dem Jahr 1715 stehen eine um 1780 entstandene Kopie des Mariengnadenbildes in der Kirche Santa Maria Maggiore und die Statuen der Heiligen Franz von Assisi und Antonius von Padua. Die barocken Altarblätter der Seitenaltäre zeigen den Tod Josefs sowie die heilige Anna mit Maria und Jesus. Weiters besitzt die Kirche zahlreiche Motivbilder aus der Zeit von 1767 bis 1963.

Besonders berühmt ist die Wallfahrtskirche für ihr Mariengnadenbild mit der Rokokoumrahmung und das 1844 entstandene Deckengemälde. Dieses Bild wird nach dem Winter in einer Prozession hinauf und nach dem Sommer in einer Prozession wieder von der Wallfahrtskirche in die Hauptkirche Mauthen getragen. Im August findet ebenso eine Prozession im Rahmen des Maria-Schnee-Festes statt.

Die Gurina

 

Seit dem 19. Jahrhundert ist die Gurina (nahe Dellach im Gailtal) als archäologische Fundstelle bekannt. Seit 2004 gibt es wieder umfangreiche archäologische Grabungen, deren Ergebnisse im Sommer 2006 in einer Sonderaustellung vorgestellt wurden.
Die Geschichte der Gurina beginnt im 9. Jh. v. Chr. mit einem Opferplatz, der bis in das 3. Jh. v. Chr. benutzt wird. Charakteristische Hinterlassenschaft dieser Opferhandlungen sind eine Unmenge von zerschlagenen Keramikgefäßen und eine Bronzestatuette, welche die Göttin Venus darstellt. Aus der Keltenzeit sind uns von der Gurina die berühmten Opferbleche mit den venetischen Inschriften bekannt, die in der Ausstellung ebenso gezeigt werden, wie die venetischen Steininschriften von der Misoria-Alm bei Würmlach.
In dieser Zeit des 2. und 1. Jhs. v. Chr. wurde die Gurina erstmals befestigt und zeigt sich so als keltischer Herrensitz. Nach der römischen Eroberung der Alpen wird die Gurina ab 16 v. Chr. als Bergbausiedlung ausgebaut und erneut mit einer massiven Befestigungsmauer umgeben. Der Bergbau und die Verhüttung von Eisenerz bilden für ca. 80 Jahre die wirtschaftliche Grundlage der Siedlung, in der innerhalb kürzester Zeit große Verwaltungsgebäude und Häuser entstehen.
Nach dem Niedergang dieser Wirtschaftsgrundlage besteht auf der Gurina nur der heilige Bezirk auf der so genannten Tempelkuppe weiter. Dort wird ein gallo-römischer Umgangstempel errichtet, der bis in das beginnende 5. Jh. n. Chr. besteht.

 

Lage & Anreise

Kötschach-Mauthen ist Teil der Urlaubsdestination Nassfeld-Pressegger See und liegt in Kärnten / Österreich direkt an der Grenze zu Italien.

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